Als Deepfake wird die Technik bezeichnet, mit welcher durch Hilfe von künstlicher Intelligenz täuschend echte Videos und Bilder hergestellt werden, deren Inhalt in der Realität nicht vorhanden ist. Die Grundlage dieser Technik sind künstliche neuronale Netzwerke, welche die Fälschungen mehrheitlich selbstständig erzeugen und sich vornehmlich auf Social Media verbreiten. Besonders Falschmeldungen in Bezug auf Terrorismus und andere Gewalttaten aber auch zu Themen wie Klimawandel oder Impfgegner haben stark zugenommen. Deepfakes haben zwar bis jetzt noch nicht einen allzu großen Schaden angerichtet, das Gefahrenpotential nimmt aber stetig zu und weitet sich auf immer mehr Themen aus. Ein erster und wichtiger Schritt ist die Aufklärung. Des Weiteren müssen die Netzwerke selber das Thema aktiv angehen.
Geplante Maßnahmen von Twitter
Nach Facebook und Instagram will Twitter, gemäß Social Media Today, nun ebenso gegen Deepfakes vorgehen und hat bereits Maßnahmen gegen Anti-Vax-Gruppen eingeleitet. Twitter hat im Vorfeld eine Umfrage gestartet und kann sich vorstellen, Leser von Tweets mit Notizen, Warnhinweisen oder Links über Fake News zu informieren und/oder darauf hinzuweisen.
Maßnahmen und ihre Nachhaltigkeit
Diese Maßnahmen sind zwar ein Anfang, können aber erst umgesetzt werden und Nachhaltigkeit erwirken, wenn Deepfakes identifiziert sind, was in den meisten Fällen ein großes Problem darstellt, zumal sie lange Zeit vorhanden sind, ohne dass eine Fälschung erkannt wird. Menschen teilen Inhalte, wenn diese den persönlichen Ansichten entsprechen, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Deepfakes handelt oder nicht. Der Schaden hält sich bis jetzt noch in Grenzen, ist aber schwer zu kontrollieren. Die Technologien werden fortschrittlicher und zugänglicher, sodass die Erkenntnis der sozialen Netzwerke für die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Minimierung bis hin zur Verhinderung von gravierenden Schäden mehr als wichtig ist.
Studie zu Deepfakes
Eine Studie der Oxford Universität hat ergeben, dass Deepfakes auf Facebook im englischsprachigen Raum viermal mehr geteilt, kommentiert oder gelikt werden als Beiträge aus verlässlichen Quellen und somit der Kampf dagegen, mindestens zum heutigen Zeitpunkt, fast vergeblich erscheint.
Der Mensch und seine Weltanschauung
Wissenschaftlich ist bewiesen, dass der Mensch Informationen selektiv wahrnimmt, sodass alles Konforme mit der persönlichen Weltanschauung passt, andere Erkenntnisse oder Meinungen jedoch ausgeblendet werden, das Hinterfragen geht vergessen und ein gefährlicher Kreislauf entsteht.
Die Ausweitung von Deepfakes eindämmen
Auf die Frage, wie Deepfakes eingedämmt werden können, gibt es bislang keine Antwort, obschon sich sowohl Plattformen als auch Politiker gleichermaßen mit dem Thema auseinandersetzen. Jede Deepfake, welche Aufmerksamkeit erhält, rückt wichtigere Themen für die Gesellschaft nicht nur in den Hintergrund, sondern lässt sie auch vergessen. Zudem fokussieren sich viele Leser auf Verschwörungstheorien und zweifeln an erwiesenen Fakten und verdrängen die Realität.
Fazit
Ohne effektive Gegenmaßnahme werden sich Deepfakes immer weiter verbreiten. Ein Schritt in die richtige Richtung bis zur ultimativen Lösung wäre derjenige, dass jeder User den Clickbait vor dem Lesen hinterfragt und diesen bei der geringsten Unsicherheit über Wahrheit oder Verlässlichkeit weder teilt noch anderweitig verbreitet.
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