Mit Beginn der Niedrigzinsphase bzw. dem Ausbruch der Finanzkrise hat die klassische Lebensversicherung scheinbar an Attraktivität verloren. Vor der Finanzkrise konnten Anleger nämlich noch hohe Zinsen und Überschussbeteiligungen bekommen, wenn sie sich für eine kapitalbildende Lebensversicherung entschieden haben. Hohe Renditen gehören bei klassischen Lebensversicherungen jedoch der Vergangenheit an. Dennoch ist es auch in der heutigen Zeit noch sinnvoll, eine solche Kapitalanlage bzw. Absicherung abzuschließen. Wir erklären im nachfolgenden Artikel, warum Anleger auch in Zeiten niedriger Zinsen auf eine Lebensversicherung zurückgreifen können. Außerdem gehen wir auf die verschiedenen Formen dieses Versicherungsprodukts ein.
Welche verschiedenen Lebensversicherungen gibt es?
Grundsätzlich lassen sich die kapitalbildende und die fondsgebundene Lebensversicherung unterscheiden. Weiterhin existiert die Lebensversicherung als reine Risikoversicherung in Form einer Risikolebensversicherung. Welche Form der Versicherung für welchen Kunden sinnvoll ist, kann völlig unterschiedlich sein und richtet sich nach dem persönlichen Bedarf. Bei der kapitalbildenden Lebensversicherung sparen Anleger monatlich einen festgelegten Betrag in den Versicherungsvertrag. Sie erhalten während der Laufzeit eine fest garantierte Verzinsung und eine Überschussbeteiligung. Am Ende der Laufzeit kann das Kapital dann als Einmalzahlung oder als Rentenzahlung monatlich an den Vertragsinhaber gezahlt werden.
Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung ist es dagegen so, dass die monatlich festgelegten Beträge in einen Investmentfonds fließen. Das bedeutet, dass der Kunde keine festgelegte bzw. garantierte Verzinsung erhält. Am Ende der Laufzeit kann die Rendite, je nach Entwicklung des Fonds, daher unterschiedlich ausfallen. Auch bei der fondsgebundenen Lebensversicherung können sich Vertragsinhaber zwischen einer Auszahlung als monatliche Rente oder einer Einmalzahlung entscheiden. Die Risikolebensversicherung hat, im Gegensatz zu den vorgenannten Versicherungsarten, das Ziel, das Todesfallrisiko abzusichern. Der Vertragsinhaber zahlt monatlich eine Prämie an die Versicherungsgesellschaft.
Sollte der Vertragsinhaber während der Laufzeit der Versicherung versterben, so erhält ein festgelegter Begünstigter die im Vertrag vereinbarte Todesfallsumme ausgezahlt. Verstirbt der Vertragsinhaber während der Laufzeit nicht, so sind die gezahlten Prämien verloren.
Kunden können die vorgenannten Versicherungsarten auch mixen. Das bedeutet, dass beispielsweise auch eine fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen werden kann, bei der das Todesfallrisiko mitversichert ist. In diesem Fall wird ein Teil der monatlich in die Versicherung eingezahlten Beträge nicht in den Vertrag eingezahlt, sondern geht als Prämie an die Versicherungsgesellschaft. Der Teil, der als Sparbetrag in den Vertrag fließt, wird am Ende der Laufzeit jedoch ganz normal ausgezahlt.
Für wen eignet sich der Abschluss einer Lebensversicherung?
Grundsätzlich eignet sich der Abschluss eines Lebensversicherung für einen großen Kundenkreis. Jeder Anleger, der für das Alter sparen möchte, kann eine Lebensversicherung für die Altersvorsorge nutzen. Kunden, die in jungen Jahren eine Versicherung für die Altersvorsorge abschließen, sollten eher zur fondsgebundenen Variante greifen. Ältere Kunden sollte dagegen eher die sichere kapitalbildende Lebensversicherung nutzen, da häufig nicht mehr genug Zeit verbleibt, um eventuelle Börsencrashs auszusitzen. Weiterhin eignet sich die Lebensversicherung immer zur Absicherung der Familie oder der Angehörigen.
Wer beispielsweise ein Haus finanziert hat, kann eine Lebensversicherung mit fallender Versicherungssumme abschließen. Im Todesfall erhält die Familie das Geld zur Rückzahlung der Immobilienkredite von der Versicherungsgesellschaft. Die Prämien bei dieser Form der Lebensversicherung fallen mit voranschreitender Laufzeit.
Worauf sollten Kunden beim Abschluss einer Lebensversicherung achten?
Beim Abschluss einer Lebensversicherung sollten Kunden unbedingt die Kosten und eine mögliche Rendite beachten. Es gibt inzwischen zahlreiche Anbieter verschiedenster Versicherungsgesellschaften auf dem Markt. Die Lebensversicherungen dieser Anbieter unterscheiden sich hinsichtlich der Kostenstruktur und Renditen teilweise erheblich. Auch eine mögliche Überschussbeteiligung variiert unter den Versicherungsgesellschaften deutlich. Aus diesem Grund sollten Kunden immer einen Vergleich der verschiedenen Produkte durchführen, bevor sie sich für ein Angebot entscheiden. Die Gesamtkosten müssen vor dem Abschluss einer Versicherung übrigens von den Versicherungsgesellschaften immer ausgewiesen werden.
Auch das voraussichtliche Endkapital muss in den Verträgen aufgeführt werden. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen ist es sinnvoll, die Investmentfonds, in die das Kapital fließt, hinsichtlich ihrer Rendite zu vergleichen. Wer auf diese Dinge achtet, wird eine gute Versicherung mit einer überdurchschnittlichen Rendite abschließen können.
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